Musikus schreibt zur Carmen-Aufführung folgendes:


Ja, nun ist die Ballettpremiere von "Carmen Bizet-Collagen" auch schon wieder vorbei. Und so schlecht fand ich sie gar nicht. O.k., die Musik war manchmal ganz schön gewöhnungsbedürftig, aber nach der Ballettwerkstatt hatte ich mich auf Schlimmeres eingestellt. Einige Rhythmen der 6! Schlagzeuger (man hatte wirklich fast alle Geschütze der Schlagwerke aufgefahren) fand ich sogar richtig interessant. Die schrägeren Orchesterklänge gingen dann doch durch das Geschehen auf der Bühne etwas unter, jedenfalls mir ging es so. Die Handlung war packend und sehr interessant choreographiert. Irene Schneider verlangte da unserem Ballett wieder einiges ab. Manche Szenen erinnerten eher an eine Stuntshow als an Ballett. Alle Tänzerinnen und Tänzer, nicht nur die Solisten, tanzten sehr ausdrucksstark. Klar, die Favoriten dieses Abends waren natürlich Gisèle Santoro als Carmen und Konstantin Osin als Don Josè. Alle Achtung gebührte auch dem Dirigenten Jan Michael Horstmann, der alle Fäden in der Hand hielt, zumal es ja in diesem Werk auch improvisierte Musikstellen gab, und er sowohl das Orchester im Orchestergraben, die Tänzer auf der Bühne und die Schlagzeuger rechts und links neben der Bühne im Auge behalten musste, um rechtzeitig die Einsätze für die feste Musik zu geben. Ich glaube, seine Augen bewegten sich da den ganzen Abend wie Rundumleuchten - oder?!
Die Kostüme von Stephan Stanisic waren eine Augenweide. Das Bühnenbild von Eberhard Matthies bewunderte ich ja schon in der Ballettwerkstatt.
Kurz und gut, mir hat die Premiere gefallen. Ob dieses Ballett aber genauso viele Anhänger finden wird wie der "Sommernachtstraum" , wage ich zu bezweifeln, denn, wie gesagt, die Musik war etwas gewöhnungsbedürftig.

Musikus




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