1.
Die Zeit, in die wir uns zurückversetzen, ist etwa
die Mitte des 19. Jahrhunderts; der Ort ist das festlich geschmückte
Weihnachtszimmer im Hause des Präsidenten Stahlbaum. Gerade legen der Präsident
und seine Frau letzte Hand an den Weihnachtsbaum und an die Geschenke. Die
Kinder des Hauses, ihre Vettern und Basen, Freunde und Freundinnen tanzen
herein. Als letzter Gast erscheint der skurrile Onkel Drosselmeier. Er hat den
Kindern ein Glockenspiel mit drei Figuren mitgebracht. Weil Onkel Drosselmeier
ihr nicht ganz geheuer ist, findet
Marie sich nur zögernd dazu bereit, in die Nähe des Glockenspiels zu treten.
Mit großer Überredungskunst gelingt es Drosselmeier, ihr allmählich die Scheu
zu nehmen; und zusammen mit der übrigen Weihnachtsgesellschaft erfreut sich
Marie am Tanz der Glockenspielfiguren.
Doch bald ist es Zeit für die Kinder, ins Bett zu gehen. Gern würden sie die
Puppen mitnehmen, aber Vater, der Präsident, verbietet es ihnen. Um sie zu
trösten, zieht Drosselmeier noch ein Geschenk für sie aus der Tasche: einen
Nussknacker, den er dem Mädchen gibt. Marie ist selig, aber auch Fritz möchte
den Nussknacker haben. Es kommt zu einem Streit der Kinder, bei welchem Fritz
den Nussknacker zerbricht. Unter Tränen versieht Marie ihn mit einem Verband
und wiegt ihn in den Armen. Dem Brauch entsprechend, bildet der Großvatertanz
den Abschluss des Festes. Die Gäste verabschieden sich, und die Kinder gehen
schlafen. Das Zimmer wird dunkel; man sieht nur noch den Umriss des
Christbaums.
2.
Voller Sorge
kehrt Marie noch einmal zum Puppenbett zurück. Ob es dem Nussknacker an irgend
etwas fehlt? In einem Sessel will sie Nachtwache halten, schläft aber vor
lauter Übermüdung ein. Die Ereignisse des Tages wirken in ihr nach und nehmen
plötzlich Traumgestalt an. Mäuse von Überlebensgröße schleichen heran und jagen
Marie den größten Schrecken ein. Der Nussknacker übernimmt den Befehl über die
Zinnsoldaten, die Maries Bruder Fritz gehören, und führt sie in die Schlacht
gegen den Mäusekönig und sein Heer. Sie kämpfen tapfer gegen die Übermacht,
gegen die ihnen Marie beistehen muss: Sie wirft ihren Schuh nach dem Mäusekönig
und jagt die feindlichen Truppen dadurch in die Flucht. Ohne Maries beherztes
Eingreifen hätte der Nussknacker wohl kaum gesiegt! Zum Dank für die Errettung lädt
er das Mädchen ins Königreich der Süßigkeiten ein.
3.
Der Nussknacker und Marie müssen durch
einen Schneesturm. Sie verlieren sich im Schneegestöber und finden erst wieder
zueinander, als der Pate dem Sturm Einhalt gebietet.
4.
Die
beiden sind im Königreich der Süßigkeiten angelangt. Vor einem Kreis von
königlichen Würdenträgern und dem Prinzen des Reiches muss der Nussknacker
begründen, weshalb man dem Mädchen den Einlass ins Königreich gewähren sollte.
Bald sind die Würdenträger überzeugt, und zu Ehren Maries wird ein Fest
vorbereitet. Für seine beiden Gäste lässt der Prinz ein Divertissement - eine
Vielfalt von Tänzen - vorführen: einen spanischen, arabischen, chinesischen und
einen russischen Tanz, Tanz der Mirlitons und den Blumenwalzer. Der Prinz und
die Zuckerfee tanzen einen Pas-de-deux. Ein großer Walzer, an dem sich alle
beteiligen, beschließt das Fest.
5.
Maries Traum geht zu Ende. Die Welt nimmt wieder ihre gewohnte Gestalt
an. Frei von guten wie von bösen Träumen, liegt Marie schlafend in ihrem Sessel.
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